Samstag, 2. Juni 2007

Deutschland - ein Land der Dinosaurier



Video "Dinosaurs Extinction: Final Days" von Youtube

Wiesbaden (dinosaurier-kino) - Auch im Gebiet von Deutschland wurden viele Skelettreste von pflanzen- und fleischfressenden Dinosauriern aus der Triaszeit, Jurazeit und Kreidezeit entdeckt. Nachfolgend eine Auswahl von wichtigen Dinosaurierfunden in Deutschland:

1834: Der erste Dinosaurier Deutschlands wird in Heroldsberg bei Nürnberg in Bayern gefunden. Sein Entdecker ist der Arzt Johann Friedrich Engelhardt aus Nürnberg. Nach ihm wird der Fund 1837 von dem Frankfurter Paläontologen Hermann von Meyer als Plateosaurus engelhardti bezeichnet.

1855: Stenopelix valdensis wird am Harrl, einem den Bückebergen vorgelagerten Berg in Niedersachsen, gefunden. Dabei kann es sich vielleicht um einen Kuppelkopfdinosaurier oder um einen Horndinosaurier handeln. Die wissenschaftliche Beschreibung erfolgt 1857 durch Hermann von Meyer.

1858: Der Raubdinosaurier Compsognathus longipes aus Jachenhausen bei Riedenburg in Bayern wird durch den Gerichtsarzt Joseph Oberndorfer gefunden. Die wissenschaftliche Beschreibung erfolgt 1859 durch den Münchner Paläontologen Andreas Wagner.

1879-1881: Entdeckung von Dinosaurierfährten in den Bückeburger Bergen und den Rehburger Bergen in Niedersachsen

1904: Im Dinosaurierfriedhof von Trossingen in Baden-Württemberg glücken erste Funde von Dinosaurierknochen. Große Grabungen erfolgen 1911-1912 (ein Skelett), 1921-1923 (14 Skelettreste), 1932 (vier komplette und 17 nahezu vollständige Skelette). Bei den Dinosauriern von Trossingen handelt es sich um die Gattung Plateosaurus aus der Triaszeit. Plateosaurus wird auch als „Schwäbischer Lindwurm“ oder „Deutscher Lindwurm“ bezeichnet.

1908: Beschreibung von Sellosaurus gracilis (nach einem Fund von Heslach bei Stuttgart) und Halticosaurus longotarsus (nach einem Fund vom Stromberg bei Pfaffenhofen) durch den Tübinger Dinosaurierforscher Friedrich von Huene

1909: Der Raubdinosaurier Procompsognathus triassicus wird im Steinbruch Burrer am Nordhang des Strombergs in Baden-Württemberg gefunden. Die wissenschaftliche Beschreibung nimmt 1913 der Stuttgarter Paläontologe Eberhard Fraas vor.

1909-1913: Grabungen in einer Tongrube in Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Dort kommen bei Grabungen (1910-1913, 1923-1928 und in den 1930-er Jahren, besonders 1937/1938) zwischen 39 und 50 Skelette von Dinosauriern zum Vorschein. Dabei handelt es sich um die Gattungen Plateosaurus, Liliensternus und Halticosaurus.

1921: Entdeckung von Dinosaurierfährten in Barkhausen in Niedersachsen durch den Giessener Professor Walter Klüpfel, darunter Fußabdrücke von pflanzen- und fleischfressenden Dinosauriern

1932/1933: Entdeckung von zwei Dinosauriern der Gattung Plateosaurus und zwei der Raubdinosauriergattung Liliensternus am Großen Gleichberg bei Bedheim unweit von Hildburghausen in Thüringen durch den Arzt Rühle von Lilienstern

1963. Der gepanzerte Dinosaurier Emausaurus ernsti wird in einer Tongrube bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern von dem Geologie-Diplomanden Werner Ernst entdeckt. Die wissenschaftliche Beschreibung erfolgt 1990 durch den Paläontologen Hartmut Haubold aus Halle/Saale.

1978: Ohmdenosaurus liassicus aus Ohmden in Baden-Württemberg wird vom Stuttgarter Paläontologen Rupert Wild anhand eines Hinterbeinteils aus dem Museum Hauff in Holzmaden beschrieben. Das Fossil war zuvor als Oberarmknochen eines Plesiosauriers fehlgedeutet worden.

1975: Erste Knochenfunde von Dinosauriern in Nehden bei Brilon in Nordrhein-Westfalen, 1980-1982: Ausgrabungen in Nehden mit Funden der Leguanzahndinosaurier Iguanodon atherfieldensis und Iguanodon bernissartensis

1979: Entdeckung von Dinosaurierfährten im Stadtteil Münchehagen von Rehburg-Loccum in Niedersachsen, darunter eine fast 30 Meter lange Spur einer "Donnerechse" aus der Verwandtschaft von Apathosaurus (auch Brontosaurus)

1982: Sammler entdecken im Wiehengebirge in Niedersachsen Stegosaurierreste.

1998: Im einem Steinbruch bei Schamhaupten in Bayern gelingt den Brüdern Hans Weiß und Klaus-Dieter Weiß die Entdeckung des Raubdinosauriers Juravenator starki. Die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt durch die Paläontologen Ursula Göhlich aus München und Luis M. Chiappe aus Los Angeles. Der Artname starki erinnert an den Besitzer des Steinbruches.

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Literatur:
Ernst Probst / Raymund Windolf: Dinosaurier in Deutschland, München 1993

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